Wayne Marshall © Charles Best
GESCHICHTE(N) MIT SWING UND SEHNSUCHT
„Wenn ich mir was wünschen dürfte...“, hat Friedrich Holländer der einzigartigen Marlene Dietrich auf die rau-erotischen Stimmbänder komponiert. Mehr als in den meisten Generationen davor und danach haben die Kabarett- und Chansonkomponisten der Zwanziger im Songformat ihrer Zeit außergewöhnliche kleine Geschichten erzählt: Charmant, skurril, glamourös und manchmal auch ein bisschen zweideutig. Das beginnt bei pfiffigen Filetstücken aus dem Kabarettschaffen von Holländer, Spoliansky & Co. und endet bei Werken, die musikalische Weltliteratur geworden sind – wie die Dreigroschenoper von Bert Brecht und Kurt Weill.
Während diese umgehend den Weg um den Globus antrat, blieb eine andere Spielart eher dem Kontinent verhaftet: Das Crossover aus Tangokapelle und der orchestralen Farbpalette der opulenten Operetten der Zeit.
Besonderen Reiz hat auch Musik, die Starkomponisten der Unterhaltungsszene für die Welt der Opern- und Konzerthäuser komponierten – wie Theo Mackenben, der Schlager wie „Bei Dir war es immer so schön“ schrieb. Er war aber auch ein talentierter Komponist sinfonischer Musik, die von Kalibern wie der Berliner Staatskapelle gespielt wurden. So sorgen auch wir für ein würdiges Team herausragender Interpreten: Dirigent ist Wayne Marshall, der unter anderem 2021 die Berliner Philharmoniker auf der Waldbühne dirigierte, Cellosolist mit Valentino Worlitzsch der 1. Solocellist des Gewandhausorchesters Leipzig.
Kurt Weill (1900-1959): KLEINE DREIGROSCHENMUSIK (1929)
Theo Mackeben (1897-1953): SINFONISCHE BALLADE FÜR CELLO UND ORCHESTER (1946)
Lieder und Balladen von FRIEDRICH HOLLÄNDER, MISCHA SPOLIANSKY und anderen
Eduard Künneke (1885-1953): BLUES, VALSE BOSTON UND INTERMEZZO (1929)
Valentino Worlitzsch, Cello
CAPITOL SYMPHONIE ORCHESTER
Dirigent: Wayne Marshall